Grundlagen zu Autogas-Pumpen und deren Zulassung
Gasanalagen der ersten Generation waren sehr einfach konstruiert. Die Autogasanlagen arbeiteten mit Hilfe eines Verdampfers, der das Autogas / LPG vom flüssigen in den gasförmigen Zustand versetzte. Anschließend wurde das Gas in den Motor eingeblasen. Bei diesem einfachen Aufbau der Autogasanlage war keine LPG-Pumpe notwendig. Erst die neuere Gasanlagen-Generation, bei denen das Autogas im flüssigen Zustand direkt in das Saugrohr eingespritzt wird, machte eine LPG-Pumpe unabdingbar. Bei einem Autogas-System, wie z.B. der Icom JTG Gasanlage, fördert die Icom Pumpe das Autogas direkt aus dem Tank bis in den Motorraum. Dabei muss die Pumpe ausreichend Druck aufbauen, um genügend LPG zum Motor zu befördern. Ist der Pumpendruck zu gering, bekommt der Motor unter Volllast nicht genügend Autogas, was zur Abschaltung der Gasanlage führen kann. Da die LPG-Pumpe im Autogas-Betrieb einer hohen Belastung ausgesetzt ist, kann es zu Verschleißerscheinungen kommen. Der neuralgische Punkt einer Kraftstoffpumpe ist dabei die Lagerung im Inneren der Pumpe. Herkömmliche Benzinpumpen sind nicht für den LPG-Betrieb ausgelegt und können somit schneller verschleißen. Speziell für den Autogas-Betrieb konstruierte LPG-Pumpen wie die GTX Autogas-Pumpe haben im Inneren eine Metalllagerung, die für hohe Haltbarkeit und Laufruhe sorgt und somit einem vorzeitigen Verschleiß vorbeugt. Darüber hinaus ist die Zusammensetzung der Kunststoff-Komponenten speziell für den Einsatz in einer LPG-Pumpe ausgelegt. Dadurch wird sichergestellt, dass der Kunststoff seine Materialeigenschaften behält und nicht mit der Zeit porös oder undicht wird. Dies ist auch der Grund, warum nach der UN Regulation eine eigene Genehmigung / Zulassung für eine LPG-Pumpe nach ECE 67R-01 vorliegen muss. Im entsprechenden Prüfverfahren wird genau analysiert, ob die Pumpe im Autogas-Betrieb sicher betrieben werden kann und ob das Material LPG resistent ist. Bestätigt werden diese Eigenschaften nach Abschluss der Prüfungen z.B. durch den TÜV Süd, welcher dann jeder Autogas-Pumpe eine eindeutige Homologationsnummer zuordnet und diese Nummer, beginnend mit den Zahlen 67R-01, auf den Pumpen versehen wird. Nur mit Vergabe einer eindeutigen Homologationsnummer für die LPG-Pumpe darf diese Pumpe dann in Autogastanks Anwendung finden.
Der Einsatz unterschiedlicher Icom Pumpen ohne Zulassung in der Icom JTG Gasanlage
Die Icom Gasanlage war bei ihrer Markteinführung 2002 aufgrund ihrer Technik sehr fortschrittlich. Diese Anlage war die erste ihrer Art, bei der mit Hilfe der Icom LPG-Pumpe das Autogas in der Flüssiggasphase direkt in das Saugrohr eingespritzt wurde. Für die Icom JTG Gasanlage wurde eine spezielle Icom Pumpe verwendet, die für den Autogas-Betrieb zugelassen war. Einige Jahre nach der Markteinführung der Gasanlage wurde jedoch die Icom Pumpe gegen eine Bosch-Pumpe getauscht. Von da an wurden alle Anlagen mit einer originalen Icom Pumpe von Bosch ausgeliefert. 2007 hat Icom dann die verbaute Bosch Pumpe gegen eine Benzinpumpe von Walbro ersetzt, welche bis heute noch als sog. „Bigfoot“ Pumpe zum Einsatz kommt, jedoch wie schon die verbaute Bosch Pumpe ohne Genehmigung nach UN ECE 67R-01.
Icom Pumpe von Walbro bringt keine Besserung
Nach dem Wechsel von Bosch auf Walbro gingen die Icom Pumpen-Probleme da weiter wo sie aufgehört hatten. Die Icom Pumpe von Walbro war ebenfalls nicht für den Autogas-Betrieb konstruiert und zugelassen, weshalb auch hier nach einiger Zeit der Pumpendruck abnahm und anschließend die Icom JTG Gasanlage ganz ausfiel. Wer also zu dieser Zeit sein Auto mit einer JTG Gasanlage mit integrierter Icom Pumpe von Walbro umrüsten ließ, konnte sich einer regelmäßigen Pumpenreparatur sicher sein. Icom musste auf diese Entwicklung reagieren und tauschte 2012 die Pumpe erneut aus. Die bis heute sich im Einsatz befindende Icom Bigfoot Pumpe von Walbro ist zwar größer dimensioniert und somit etwas länger haltbar, jedoch nicht für den Betrieb mit LPG vom Hersteller ausgelegt und zugelassen worden und somit auch deren Verwendung in Gasanlagen in Gänze nicht erlaubt!
Icom Pumpe Bigfoot von TI Automotive – bessere Haltbarkeit aber lange Zeit ohne Zulassung für LPG-Autos
Ab 2012 reagierte Icom erneut und baute in die JTG Gasanlage von da an nur noch die Bigfoot Pumpe von TI Automotive ein. TI Automotive wurde in der Folge von Walbro gekauft, sodass die Icom Bigfoot Pumpe heutzutage von dem amerikanischen Pumpenhersteller vertrieben wird. Die große Icom Pumpe, allgemein auch als Bigfoot Pumpe bezeichnet, ist ebenfalls eine konventionelle Benzinpumpe. Allerdings handelt es sich dabei um eine Benzinpumpe für den Motorsportbereich, die eigentlich für den Einsatz in einem Straßenfahrzeug deutlich überdimensioniert ist. Um die Fördermenge von LPG auf ein normales Maß zu reduzieren, hat die Icom Bigfoot Pumpe einen Bypass, der überflüssiges Autogas direkt zurück in den Tank befördert. Da die Stromaufnahme bei dieser Icom Pumpe höher ist, müssen die Elektroanschlüsse erneuert und sowohl der Kabelbaum im Tank als auch eine größer dimensionierte Spannungsversorgung zum Tank gelegt werden. Die Icom Pumpe von Walbro kommt durch ihre hohe Förderleistung eine höhere Haltbarkeit, da sie im Gasbetrieb mit relativ geringer Last betrieben wird.
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